Tour - Die Schlacht von Hohenlinden
Tourbericht von K.-H. Schmeling (Tourleiter) vom 25.08.2013
Mit 24 erwartungsvollen Teilnehmern startete die Tour kurz nach 9:00 Uhr in Baldham beim Bierteufel. Auf einem Zwischenstopp am Forsthaus Diana wurden wir auf die Schlacht von Hohenlinden bereits eingestimmt, denn andauerndes Gewehrschießen erschallte durch den Wald. (Auf Nachfrage waren es dann lediglich Tontaubenschützen, die Ihrem Sport nachgingen). Bis kurz vor Querung der B12 Richtung Sauschütt verlief die Tour problemlos; dann meldete eine Teilnehmerin, dass sie einen Platten am Hinterrad hatte. Nochmaliges Aufpumpen lieferte die Erkenntnis, dass die Luft wohl nicht am Ventil entwich. Es fanden sich schnell ein paar hilfreiche Mannsbilder (Rudi, Hans, Dieter), die sich des platten Schlauches annahmen, da natürlich (!) kein Ersatzschlauch vorhanden war (26 Zoll – mit französischem Ventil). Der Großteil der Tourenteilnehmer fuhr wie abgesprochen weiter bis zur Sauschütt, wo man auf den Reparaturtrupp dann warten wollte. Hier schlossen sich noch zwei weitereAdfc-Mitglieder (Heidi und Franz aus Kirchseeon) an, die uns mit den Worten: „ Wahnsinn, Ihr seid ja überpünktlich“ begrüßten, denn es war exakt 10:30 Uhr. Nach Eintreffen der „Nachhut“ wollten wir weiter Richtung Hohenlinden starten, Da musste ich mit Entsetzen feststellen, das auch mein Hinterrad einen Platten hatte. Hier muss bemerkt werden, dass die Aussage vom Rudi Erhard: „ein Platten zieht unweigerliche einen weiteren nach sich!“ voll zutraf. Die Reparatur des zweiten Platten geriet etwas mehr zu einer schmierigen Angelegenheit, denn vor kurzem hatte ich voller Stolz einen Chainglider montiert und die Kette schön dick mit Schmierfett versehen. Die entsprechenden süffisanten Kommentare, vor allem der männlichen Teilnehmer, hier wiederzugeben erspare ich mir lieber. Mit einemErsatzschlauch vom Manfred (der von mir mitgeführte Ersatzschlauch war, peinlich - peinlich, nur für Sportreifen geeignet) wurde die Panne auch hier letztendlich behoben. Marion und Winfried sorgten hilfreich mit zur Verfügung gestellten feuchten Reinigungstüchern und Seife dafür, dass ich nicht mit total schwarzen Händen weiterfahren musste. Durch die Verzögerung der Reparaturen wurde auch das geplante Mittagessen (13:30 Uhr – 14:00 Uhr) in weite Ferne gerückt. Per Anruf wurde neben der Anzahl der Teilnehmer (insgesamt 27), die Anzahl der gewünschten vegetarischen und nicht vegetarischen Gerichte, sowie das spätere Eintreffen angekündigt. Mit dem Wirt hatte ich am Vortag ausgemacht, dass er zwei Gerichte vorbereitet, da nur er und seine Tochter das italienische Restaurant betrieben.
Bemerkung: Die Friedel hatte schon nachgefragt, ob wir auch zu einem Bäcker kommen würden, denn bei einem so späten Mittagessen müsse sie noch eine Brezl zwischendrin essen. Auch der Günter hat mich darauf hingewiesen, dass wir unbedingt eine Essenspause einlegen müssten. Nach kurzer, schöner Fahrt auf dem bekannten Radl und Trimm dich Pfad ab Sauschütt und Radlweg entlang der Verbindungsstrasse Ebersberg- Hohenlinden wurde der Bäcker am REWE- Markt in Hohenlinden erreicht. Hier stellte sich dann herraus, dass fast alle etwas zu Essen benötigten und die Friedel mit Ihrem Wunsch nicht alleine da stand. Auch erwies sich mein Wissen um die örtlichen Bäckereien als vorteilhaft, da ich (als Kuchenliebhaber) bei meinen vorherigen Erkundungen eher eine Bäckerei als ein Restaurant oder eine Wirtschaft aufgesucht habe. Kleines Highlight am Rande unserer Pause: der örtliche Getränkemarkt spendete ganz spontan 30 ½ Liter-Flaschen Wasser für die durstigen Radlfahrer!
Um 11:30 Uhr startete nun die eigentliche Tour auf dem historischen Radl-Rundweg am Rathaus in Hohenlinden. Die Texte der 14 angefahren und auch gefunden Hinweistafeln (bis einschließlich der Tafel an der Kirchen- bzw. Friedhofsmauer in Steinhöring) sind im Vorspann nachzulesen. Die verschiedenen Texte der Hinweistafeln wurden von wechselnden Freiwilligen oder von vom Tourenleiter bestimmten Radlern vorgelesen. Dank gebührt hier insbesondere der Friedel, der ersten freiwilligen Vorleserin, die damit das Eis gebrochen hatte, so dass und auch andere Teilnehmer bereit waren Ihre Scheu zu überwinden und vorzulesen. Hierfür mein ausdrücklicher Dank an alle, die somit zu einem guten Ablauf und Gelingen der Tour in meinem Sinne beigetragen haben. Vor Isen machten sich dann nach Absprache einige Tourenmitglieder auf, die Steigung desSchotterweges nach Burgrain auf geteerter Strasse zu umgehen. Das anschließende Zusammentreffen der zwei Gruppen klappte dann, nach einigen Verzögerungen bis vor Mittbach doch noch. So konnte am Obelisken bei Mittbach (Stichwort Moroschneider) vor allem das schöne Wetter, die gelöste Stimmung nach der glückliche Wieder-Vereinigung zu eine etwas längeren Pause und Fotoaufnahmen genutzt werden. Lediglich der Gustl war mit seinem Radl nochmals auf dem Weg zurück nach Burgrain gefahren, um die irrtümlich verloren gegangenen Radler suchen, Mittels Info übers Handy war dann auch der Gustl bald wieder bei uns.
Zum verspäteten Mittagessen musste die ursprüngliche Route bei Maitenbeth verlassen werden und wir erreichten nach einer erfrischenden Bergabfahrt und Unterquerung der B12 gegen 14:50 Uhr schließlich das vorgeplante und reservierte italienische „Einmannrestaurant TRIO“ in Straßmaier (1,4 km abseits der Route). Da ausgerechnet noch die Tochter des Hauses kurzfristig krank geworden war, bemühten sich der Manfred und ich noch als Aushilfskellner und Schankwarte, so dass alle ausreichend mit Speis und Trank, so schnell als möglich, versorgt wurden. Den Hinweis vom Hans, mit berechtigter Kritik auf das späte Mittagessen, werde ich mir zu Herzen nehmen und versuchen bei meinen zukünftigen Touren alle bis spätestens 13:00 Uhr an in einen Esstisch zu führen. Beim Bezahlen fiel dann mehreren Radlern auf, dass man schon lange schon nicht mehr so günstig gegessen hatte (z. Bsp. Tagliatelle Pomodoro und ein Weißbier für 7,50 Euro).
Nach 90 Minuten Aufbruch weiter nach St Christoph; die Heidi machte uns auf dem Friedhof in St. Christoph noch darauf aufmerksam, dass sich hier auch das gemeinsame Grab der vor kurzem verstorbenen 83-jährigen Zwillingsschwestern befindet, die am gleichen Tag gestorben sind (darüber war auch in der Presse berichtet worden). In St Christoph wurde die Tour nach kurzer Abstimmung, auch im Hinblick auf die vorgerückte Stunde, auf Teerstrasse (EBE 20) nach Steinhöring verlegt, Allerdings wurde die Freude auf das Vermeiden der Steigung nach Oberseifsieden durch die Steigung nach Verlassen von St Christoph wieder etwas getrübt, es ging nahezu ebenso steil hoch nach Sprinzenöd. Durch Steinhöring übernahm die Friedel bis zur Überquerung der B304 das Kommando, da sie die Wege abseits der Hauptstrasse besser kannte. Die Heidi und der Franz verabschiedeten sich um zurück zu ihrem Auto zur Sauschütt zu fahren. Da sich ein „Wetter“ im Westen ankündigte war es, analog der Schlacht von Hohenlinden, um der Führungsspitze der Truppe geschehen: einige „Truppenteile“ machten sich in wilder Flucht Richtung Oberndorf auf, das Groß der Truppe folgte im gewohnten Reisetempo, In Oberndorf stießen dann die mit normalem Tempo gefolgten Radler auf die bereits Vorgepreschten und als nächster Treffpunkt wurde dann gemeinsam der S-Bahnhof in Ebersberg verabredet. Hier angekommen versammelten sich alle nochmals: Die Tourenteilnehmer, die gemeinsam zurück nach Zorneding und Baldham radeln wollten, sowie unsere beiden Poinger Teilnehmer verabschiedeten sich und somit wurde die Tour doch noch geordnet aufgelöst. Die Marion, der Rudi, Hans, Hermann und ich wollten auf den in Aussicht stehenden Kaffee und Kuchen trotz des nahenden Gewitters nicht verzichten und fuhren noch bis zur Kugler Alm. Von St Christoph aus hatte ich 15 Radfahrer angekündigt. Die Tische waren bereits für 15 Personen gedeckt. Man mag`s glauben oder nicht:: jeder von uns hat je drei Stück Kuchen, bzw. Torte verdrückt und drei Tassen Kaffee getrunken!!!
Fazit
Die besonderen Vorkommnisse bei der Schlacht von Hohenlinden haben auch auf unserer Tour Ihre Paralellen gefunden: Aufgrund von Pannen mussten Zwischen-Verpflegungs - Stopps eingelegt werden. Aufgespaltene Truppenteile gingen verloren und fanden schließlich wieder zusammen. Die Höhen waren auch für uns mühsam zu erklimmen. Über das ungeordnete Auflösen werden in Zukunft die Historiker erzählen. Und vor allem: der Tourenführer hat sich analog dem siegreichen General Moreau schon vor der Tour ein umfassendes Bild der Geländeformationen und Waldgebiete der Schlacht von Hohenlinden angeeignet.